
- Die University of Europe for Applied Sciences (UE) hat die Fördermöglichkeiten für Akademiker*innen in Deutschland sowie für internationale Studierende untersucht
- Studierenden der Ingenieurwissenschaften stehen die meisten Stipendien zur Verfügung
- Reisekosten und Krankenkassenbeiträge werden am häufigsten zusätzlich gedeckt
Berlin, 14. März 2025 – Akademiker*innen im Bereich der Ingenieurwissenschaften haben die größte Auswahl an Stipendien. Das ergibt eine Untersuchung der University of Europe for Applied Sciences (UE), die sich für vielfältige Talentförderung einsetzt. Die Hochschule hat die Anzahl der Fördermöglichkeiten in verschiedenen Fachrichtungen in Deutschland analysiert, um auf die Auswahl und die Bedeutung von Talentförderung aufmerksam zu machen. Für Stipendien, die in Deutschland vergeben werden, ist der Förderungsbetrag um 16 Prozent höher als für internationale Studierende, die zum Studium nach Deutschland kommen.
Ingenieurwissenschaften bieten das größte Stipendienangebot
18,3 Prozent der angebotenen Stipendien stehen angehenden Ingenieur*innen zur Verfügung. Knapp dahinter folgen Mathematik- und Naturwissenschaften, deren Förderungsanteil ebenfalls bei 18 Prozent liegt. Die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften profitieren mit 17,1 Prozent der angebotenen Stipendien, während 16,8 Prozent der Stipendien an Studierende der Sprach- und Kulturwissenschaften gehen. 15,2 Prozent der Stipendien unterstützen kreative und sportliche Talente in den Bereichen Kunst, Musik und Sportwissenschaften. Studierende der Humanmedizin erhalten 14,7 Prozent der Stipendien.
Bis zu 20.070 Euro jährlich für Kunst-, Musik- und Sportstudierende aus Deutschland
Stipendiat*innen erhalten im Durchschnitt eine finanzielle Unterstützung von 16.157 Euro pro Jahr. Dabei liegt die Förderung für in Deutschland vergebene Stipendien mit 18.037 Euro im Schnitt pro Jahr höher als für Studierende, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen. Sie erhalten durchschnittlich 15.504 Euro jährlich.
Die höchsten Förderbeträge werden dabei in den Kunst-, Musik- und Sportwissenschaften vergeben, wo deutsche Akademiker*innen eine Unterstützung von durchschnittlich 20.070 Euro pro Jahr erhalten. Für internationale Studierende gibt es die höchste Förderung in der Humanmedizin, mit durchschnittlich 15.675 Euro jährlich.
Reisekosten und Krankenkassenbeiträge werden am häufigsten gedeckt
Viele Stipendien in Deutschland bieten nicht nur finanzielle Unterstützung für die Ausbildung von Akademiker*innen, sondern übernehmen auch zusätzliche Kosten. Besonders häufig werden Reisekosten übernommen: Über die Hälfte aller Stipendien decken diese Ausgaben. Bei internationalen Studierenden liegt der Anteil bei 67,7 Prozent, für deutsche Studierende sind es 25,4 Prozent. Auch die Krankenkassenbeiträge sind oft abgedeckt: 44,1 Prozent aller Stipendien übernehmen diese Kosten, bei internationalen Studierenden sogar 54,3 Prozent, während der Anteil bei deutschen Studierenden 19,3 Prozent beträgt.
Im Vergleich dazu werden Mietbeihilfen und Sprachkurse weniger häufig übernommen. Etwa 20,3 Prozent der Stipendien bieten Mietbeihilfen an, davon 14 Prozent für deutsche Studierende und 23,1 Prozent für internationale Studierende. Sprachkurse werden in 30,3 Prozent der Fälle gefördert, jedoch hauptsächlich für internationale Fachkräfte.
„Stipendien sind längst nicht mehr nur eine finanzielle Unterstützung – sie sind ein Schlüssel zur Chancengleichheit und zur Förderung von Vielfalt in der akademischen Welt. Die große Auswahl an Förderungsmöglichkeiten zeigt, dass Talent in vielen Formen und Bereichen anerkannt wird. Es ist nun auch an der Zeit, dass nicht nur herausragende akademische Leistungen, sondern auch kreative Talente, Diversity, Frauenförderung sowie interdisziplinäre Kooperationen in den Mittelpunkt gestellt werden. Stipendien sollten nicht mehr als Privileg, sondern als essenzielles Instrument zur Förderung der nächsten Generation eingesetzt werden. Unsere Exzellenzstipendien und weiteren Förderprogramme eröffnen Studierenden neue Chancen und ermöglichen es ihnen, ihre Potenziale zu entfalten”, kommentiert Prof. Dr. Sascha Bosetzky, Vizepräsident für Studium und Lehre an der University of Europe for Applied Sciences.
Über die Untersuchung
Für die Untersuchung wurden insgesamt 961 Stipendien aus der Stipendiendatenbank des DAAD ausgewertet. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde die Höhe der Stipendien auf ein Jahr bezogen.